Dienstag, 10. März 2009

Dubrovnik, Mostar, Trebinje und der Frauentag

Ein aufregendes- und zugleich das letzte Wochenende, welches ich gemeinsam mit Anna zum Reisen nutze, liegt hinter mir.
Diesmal besuchten Aurore, eine französische EFD- Freiwillige, in Mostar, Bosnien. Da Dubrovnik auf dem Weg lag, beschlossen wir dort kurz anzuhalten. Allerdings regnete es an der Grenze so stark, dass selbst mein guter 1,90 € Schirm versagte und wir nass in Dubrovnik ankamen. Trotzdem war es schön, die sonst im Sommer mit Touristen überfüllte Stadt fast ganz für sich allein zu haben.
Nach ca. zwei Stunden begaben wir uns dann auf den Weg nach Mostar, die Stadt die durch die Zerstörung der Brücke 1993 weltweit in den Medien präsent war. Zuvor als Verbindung zwischen dem kroatischen und muslimischen Teil der Stadt genutzt, wurde sie von den Kroaten zerstört und erst 2004 wieder aufgebaut. Heute stehen die Touristen aus aller Welt auf der Brücke und winken fröhlich in ihre Kameras. Und selbst wenn die Stadt recht gut mit dem Tourismus verdient sieht man in der ganzen Stadt- auf kroatischer und muslimischer Seite- die Einschusslöcher der Pistolen, verlassene und zerstörte Häuser.
Diese Situation spiegelte sich auch im restlichen Teil Bosnien- Herzegowinas und in der Republika Srpska (autonome Region- geschaffen durch das Dayton Agreement 1995): verlassene Dörfer, zerstörte Häuser und Minenfelder. An den Anblick von zerstörten Häusern hatte ich mich schon im Kosovo gewöhnt- obwohl dort soviel Geld hineingepumpt wird, dass der Großteil schon wieder aufgebaut wurde- aber Schilder mit der Aufschrift „Vorsicht Lebensgefahr- Minenfeld“ werde ich mich wohl nie gewöhnen können.
Aber auch wenn man die Zerstörung Mostars und Bosniens nicht ignorieren kann fühlte ich mich in Mostar sehr wohl und verliebte mich sofort in Trebinje, welches wir auf der Rückfahrt besuchten. Und nie zuvor war mir der Frauentag so bewusst wie dieses Jahr. In ganz Osteuropa besitzt dieser Tag eine besonderen Wert. In Russland gilt der Tag bzw. der nächste Tag als Feiertag und es werden natürlich Blumen, Schokolade und sonstige Kleinigkeiten verschenkt. Auch für Anna und mich hielt mitten im Nirgendwo ein Auto und wir bekamen Blumen von der „Srpska Demokratska Stranka“ (demokratische serbische Partei) und am Montag noch einmal Blumen von Nina und Anja im Kindergarten.
Wo auch immer ich nächstes Jahr den Frauentag verbringen werde, hoffe ich, dass es ein genauso schöner 8. März wird wie dieses Jahr. So, ich wünsche allen Frauen noch alles gute nachträglich zum 8. März. Bis bald