Sonntag, 12. Oktober 2008

Ich liebe die Sonne

Denn diese Woche schien jeden Tag die Sonne und seit Freitag ist es auch richtig warm. Deshalb habe ich die letzten Tage versucht soviel Sonne wie möglich zu genießen, sodass ich heute einige Stunden am Meer mit meinem „Alles ist erleuchtet“- Buch verbrachte.

Genauso ruhig wie das Wochenende verlief eigentlich auch meine Arbeitswoche. Ich ging nicht mal zum Yoga. Stattdessen warteten wir am Mittwoch auf den Besitzer unserer Wohnung, der mit einem Elektriker unsere Waschmaschine und unseren Ofen reparieren wollte. Wir warteten umsonst und hatten keine Ahnung ob wir jemals wieder unsere Wäsche waschen können. Deshalb ließen wir dann unsere alte, 3 Wochen alte Wäsche am Freitag von Biljana waschen. Und überraschenderweise kam der Besitzer dann abends vorbei. Endlich können wir den Ofen benutzen und Wäsche waschen. Zudem haben wir auch unseren Staubsauger zurückbekommen, so dass ich zum ersten mal seit dem ich hier bin staubsaugen konnte. Ich möchte mein Zimmer auch unbedingt wohnlicher gestalten, aber ich habe gar nicht so viele Sachen zum dekorieren mit. Ich sollte mir mal eine serbische Bravo kaufen und mein Zimmer mit den Postern zukleben.
Zur Feier des Wochenendes verbrachten wir den Abend dann in der Tapas Bar der Stadt mit leckerem Tomatenbrot und heißer Schokolade. Die hatten wir uns echt verdient, obwohl diese Woche eigentlich schnell verging.
Für die Kinder im Kindergarten war diese Woche eine sehr erlebnisreiche. Schließlich gingen wir zum einen wieder auf den gefährlichen, mit Scherben übersäten Spielplatz, zum anderen kauften wir am Dienstag Wassermalfarben. Alle Kinder freuten sich schon wahnsinnig zu malen und fragten mich ständig wann wir sie benutzen. Am Mittwoch durften sie dann vorgezeichnete Ahornblätter ausmalen. Schließlich ist ja Herbst, obwohl bei mir noch überhaupt kein Herbstgefühl aufgekommen ist. Normalweise entsteht dieses Gefühl wenn ich den Geruch verbrennenden Laubes erfasse. Hier wird eigentlich immer irgendwas verbrannt, deswegen ist es nichts besonderes mehr. Außerdem ist es noch viel zu warm und sonnig für einen richtigen „deutschen“ Herbst. Aber ich denke es wird noch lange genug kalt und stürmisch sein.
Auf jeden Fall war ich sehr überrascht, dass wir alle Kinder mit dem Malen beschäftigen konnten. Seit dieser Woche haben wir ein neues Mädchen im Kindergarten. Obwohl sie zwar erst drei Jahre alt ist erstaunt sie mich sehr. Sie hat bis jetzt nicht einmal geweint und sie hat, zumindestens aus meiner Sicht, das schönste Blatt gezeichnet. Und selbst der kleine russische Junge, der sonst nie malt, hat zumindestens fünf Minuten dem Malen seine Aufmerksamkeit gewidmet. Zwar zerstörte er sein Werk danach, aber es war ein Anfang. Und am nächsten Tag zeichnete er sogar ein paar Bleistiftstriche, die Spiderman darstellen sollten. Ich war so stolz seinem Vater das Bild zeigen zu können, denn er zeichnet sonst nicht einmal zu hause.
Am Freitag Nachmittag begann ich dann mit den verbliebenden fünf Kindern Kartoffeldruck. Es beeindruckt mich immer, wie einer der wildesten Jungen so konzentriert und perfekt arbeiten kann. Ich werde am Montag mal ein paar Fotos von den Herbstbildern der Kinder machen.
...
Heute morgen beziehungsweise Mittag genossen wir unser hervorragenden Brunch.

Da der Ofen jetzt auch genutzt werden muss, backten wir Scones, eine Art süße Brötchen. Dazu zauberten wir Omelettes und einen großen Obstsalat, den ich dann heute Abend noch aufessen kann. Und es ist auch noch etwas vom Auberginenauflauf von gestern übrig. Früher hätte ich nicht einmal Aubergine probiert. Mal sehen was ich so alles in 5 Monaten essen werde.
Denn heute bin ich schon genau einen Monat hier. Zum einen erscheint es mir Jahre her, dass ich mich von allen und Jena verabschiedet habe, zum anderen habe ich das Gefühl, dass die Zeit wahnsinnig schnell vergeht. In zwei Monaten werde ich schon wieder für eine Woche in Deutschland sein. Bis dahin werde ich versuchen die Zeit so gut wie möglich zu nutzen und mich mehr meinem serbisch widmen. Denn eigentlich kann man hier auch ohne Serbischkenntnisse überleben. Aber ich will unbedingt im März nächsten Jahres fließend serbisch sprechen können. Ansonsten hoffe ich die Sonne und die lokalen Früchte genießen zu können. Ich bin mir nicht 100- prozentig sicher, aber ich glaube vorhin einen Sharonbaum gesehen zu haben. Außerdem werden hier viele Mandarinen angebaut, von denen mir Biljana eine Menge schenkte.
Ich hoffe nächste Woche wird eine weitere wunderschöne, sonnige Woche. Denn ab Montag soll eine weitere Kindergärtnerin anfangen. Das bedeutet zum einen, dass es nun möglich ist auch mal frei zunehmen und zum anderen hoffe ich, dass sie ein wenig mehr Erfahrung im Umgang mit Kindern mitbringt. Aber ich werde berichten.
Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Abend. Bis bald

2 Kommentare:

Anna-Erica hat gesagt…

Oh I wish I had breakfast like that every morning!

[yes, this is a hint for you to get up at 6 am every morning to make me breakfast. MOLIM!]

Steffita hat gesagt…

Na das klingt doch super. Scheint ja alles bei dir zu laufen. Und schön geschrieben hast du es auch noch... Ich denk ganz fest an dich und bin neidisch auf deinen einwöchigen Deutschlandtrip. Schreibe dir morgen mal was ausführliches per Mail.