Dienstag, 21. Oktober 2008

Ich wünschte es wär immer Wochenende...

Am Freitag fuhren Anna und ich nach der Arbeit mit dem Bus nach Herceg Novi um dort das Wochenende zu verbringen. Dieser „Kurzurlaub“ war schon lange geplant, denn es fand die Qualifikation für die „Euro League“ im Wasserpolo statt, die wir natürlich nicht verpassen konnten. Eigentlich sollten wir in Kotor in einem Appartement von Ivanas Schwester wohnen. Da hier aber vieles was gesagt wird mit einem „vielleicht“ versehen wird hatten wir also keine Ahnung, wo wir eigentlich schlafen sollten und beschlossen gleich nach Herceg Novi zu fahren, wo sich die ganzen hübschen Wasserpolospieler aufhielten.
Aber ich war mir sicher, dass wir schon irgendwie ein Zimmer finden würden und so genoss ich die wunderschöne Fahrt entlang der Bucht von Kotor. Hier reichen die Hänge der bis zu 1500 Meter hohen Berge bis zum Meer hinunter. So schaut man auf der einen Seite auf ein fantastisches Bergpanorama und auf der anderen Seite auf das spiegelglatte Meer.
Die Bucht von Kotor ist zugleich auch der tiefste Fjord der Adria, was die Fahrt noch schöner machte. Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, die Schönheit der Natur zu beschreiben und auch auf Fotos festzuhalten. Man muss es einfach mit eigenen Augen sehen, aber ich hoffe mit den Fotos wenigstens einen kleinen Einblick geben zu können.
Nach der dreistündigen Fahrt fanden wir tatsächlich sofort nach Verlassen des Busses ein Zimmer, denn eine ältere Dame wartete am Busbahnhof auf die nach zimmersuchenden Touristen. So konnten wir eine halbe Stunde später das erste Wasserpolospiel des Wochenende sehen. Das Spiel war relativ gut und natürlich gewann mein Team aus Herceg Novi gegen ein Team aus Ungarn. Um den Abend ausklingen und um den Kurzurlaub einzuläuten gönnten wir uns ein kleines Dinner im Restaurant und einen großen Eisbecher in der hübschen Altstadt. Dabei konnte ich den Salsaklängen lauschen, da im benachbarten Café Tanzstunden gegeben wurden. So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen und verbrannten all die aufgenommenen Kalorien während des anstrengenden Treppensteigens in der Altstadt.
Am nächsten Morgen kauften wir auf dem Markt Früchte und Pavlaka, eine Art herzhafter Aufstrich, der aber auch für Soßen genutzt werden kann. So hatten wir ein perfektes Frühstück mit selbstgebacken Brötchen und setzen unser Frühstück in einem Café mit Cappuccino und Kuchen fort und genossen die Sonne. Natürlich konnten wir uns die Altstadt bei Tageslicht nicht entgehen lassen. Warum lebe ich nicht dort? Ich liebe die kleinen Gassen, die steinernen Häuser, die Katzen, die Berge und den herrlichen Ausblick aufs Meer.
Außerdem gibt es einen sehr schönen Laden indem ich mir einfach etwas kaufen musste. So bin ich nun stolze Besitzerin eines Tops und einer tollen Tasche, die ich nicht wirklich brauche. Aber sie wird bestimmt noch sehr praktisch sein. Um nicht noch mehr Geld auszugeben und um die Wärme zu nutzen, lies ich es mir nicht nehmen baden zu gehen. Zwar ist es sehr unbequem sich auf den Steinstrand zu bräunen, dafür ist das Wasser wunderbar klar und sauber.
Am Abend begaben wir uns dann wieder zur Schwimmhalle und ich verfolgte das beste Wasserpolospiel, welches ich jemals gesehen habe. Nicht das ich viele gesehen habe, aber es war wirklich spannend. Es dauerte über fünf Minuten bis das erste Tor fiel und jeder Punkt war hart umkämpft. Das spürte das Publikum und feuerte die Mannschaft kräftig an. Diese Atmosphäre kenne ich nur vom Fussball, zum Beispiel beim Pokalspiel. Ich wünschte mir, dass das Spiel nie enden würde. Leider ging mein Wunsch nicht in Erfüllung, so dass ich mich nur noch auf das Spiel am Sonntag freuen konnte.
Da das Spiel schon früh stattfand frühstückten wir diesmal in der Schwimmhalle und verfolgten dabei das letzte Spiel des Turniers. Da das wichtige Spiel schon entschieden war, gestaltete sich die Entscheidung eher langweilig aber eindeutig: Jadran CBK aus Herceg Novi gewann zum dritten Mal und entschied das Turnier für sich.
Anschließend tranken wir den letzten Cappuccino in der schönsten Stadt, die ich bis jetzt in Montenegro gesehen habe und es fiel mir schwer mich von ihr zu verabschieden. Aber wir wussten, dass der Heimweg diesmal länger dauern würde, denn wir wollten ein wenig Geld sparen. Also beschlossen wir wenigstens nach Kotor zu trampen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig sein würde. Nach einer Stunde erbarmte sich endlich jemand uns mitzunehmen, so dass wir insgesamt fünf Stunden brauchten wieder nach Bar und wieder in den Alltag zu kommen.
Aber ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte Mal war, dass ich in Herceg Novi und an der Bucht von Kotor war. Vaterpolo i Herceg Novi volim te!

1 Kommentar:

Anna-Erica hat gesagt…

HAA! Now it's weekend, yipii! And we're gonna have eggplant casserole and kanelbullar[ = örfilar]. YAY!!!!!

Volim te! :)