Samstag, 27. September 2008

Madonna, Wasserpolo und die "deutsche Delegation"


Hallo meine Lieben,
ich muss euch sagen, dass es mir die letzten zwei Tage richtig gut ging. Zwar ging es mir heute Morgen nicht besonders gut, denn am Wochenende vermisse ich euch immer sehr und außerdem haben wir mal wieder kein Wasser. Also nicht gar kein Wasser, aber es ist einfach zu wenig um zu duschen oder Haare zu waschen. Und das ließ meine Stimmung mal wieder schwanken. Aber nun lieber zu den tollen Erfahrungen:
Denn am Donnerstag war ich auf dem Madonnakonzert! Ich kann es selber kaum glauben. Dabei mag ich Madonna gar nicht so sehr und die neue CD finde ich langweilig. Aber das Ticket hat nur 35 Euro gekostet. Und wann sieht man Madonna schon für 35 Euro? Also trampten Anna und ich mal wieder nach Budva und ich konnte so zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Cabrio fahren. Ich glaube, ich werde mir später keins kaufen. In Budva wollten wir uns dann mit einer Freundin von Anna, Indre aus Litauen, die ihren Freiwilligendienst in Mazedonien verbringt, treffen.
Das Konzertgelände befand sich nicht direkt in Budva, sondern im nächsten Küstenort. Eigentlich wollten wir mir dem Bus fahren, aber aufgrund des endlos langen Staus entschieden wir zu laufen. So konnten wir auch die vielen albanischen, bosnischen und mazedonischen Busse bestaunen. Mindestens 24 Busse aus Albanien und 60000 Menschen mussten ja irgendwie zum Konzert kommen.
Nach 1,5 Stunden trafen wir endlich Indre und konnten uns auf das Konzert freuen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass sich die 35 Euro wirklich gelohnt haben. Es war wie zu erwarten eine Show der Superlative. Ich will nicht wissen wie viel Strom sie verbraucht hat und was diese Tour kostet. Neben ein paar hundert Bühnenstrahlern, vier großen Leinwänden und vielen Tänzern wurde das Konzert von einer Lasershow begleitet. Nach zwei Stunden ging dann das Konzert zu Ende und ich beneidete Madonna. Denn sie lag bestimmt lange vor mir im Bett, denn sie flog sofort nach dem Konzert mit ihrem Helikopter davon. Und wir mussten wieder nach Budva zurücklaufen und irgendwie nach Bar kommen. Gegen 2.30 Uhr kamen wir dann mit sehr sehr schmerzende Füßen in Budva an. Und wie sollten wir nach Bar kommen? Wir mussten am Freitag arbeiten und der erste Bus fuhr erst wieder um 6.00 Uhr. Deshalb blieb uns nichts anderes übrig als mal wieder zu trampen. Genügend Autos fuhren ja. Nach einer viertel Stunde hatten wir dann auch endlich Glück. Eigentlich fuhr das Auto nur nach Sutomore, die Stadt vor Bar, denn der Fahrer musste nach Podgorica. Zum Glück ist Anna Finnin. Denn der nette Mann hat dort Freunde und fuhr uns nur weil Anna auch aus Finnland kommt bis nach Bar. Das war so lieb. So konnte ich dann um 4.15 Uhr meine 2,5 Stunden Schlaf genießen. Ich hatte echt Angst, wie ich den nächsten Tag durchstehen sollte. Aber überraschender Weise war ich um 7.00 Uhr wacher als sonst und auch am Rest des Tages verspürte ich keine Müdigkeit. Außerdem freute ich mich schon die ganze Woche auf Freitag. Denn da sollte ich endlich Petars Vater treffen. Für alle die mit dem Namen nichts anfangen können: Petar war Mamis Exfreund und verstarb leider letzten Winter. Er ist auch der Grund warum ich letztendlich in Montenegro gelandet bin. Denn ich weiß, dass seine Familie hier lebt. Deshalb rief ich auch im Mai Petars Vater an, um ihn zu berichten, dass ich nach Montenegro kommen werde. Er selber lebt in Nürnberg, setzte sich aber sofort mit meiner Organisation in Bar in Kontakt. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und hatte leider auch nicht die Adresse seiner Familie. Am Dienstag erzählte mir dann Ivana, dass Ljubo (Petars Vater) zusammen mit ein paar Deutschen, Ivana nannte sie die „deutsche Delegation“ uns im Kindergarten besuchen wird. So traf ich dann gestern endlich Petars Vater und er war wirklich sehr nett zu mir. Gemeinsam mit Ivana gingen wir einen Kaffee trinken und sie stellte ihre Organisation den deutschen vor. Aber ich glaube nicht, dass sie irgendeine Unterstützung erhalten wird. Für mich war dieses Treffen sehr praktisch, denn am Montag wird mich dann Ljubo vom Kindergarten abholen und ich werde endlich die Familie kennenlernen. Ich freue mich schon so sehr! Nachdem ich mit Ivana noch durch ein paar Einrichtungsläden gestreift bin, war ich pünktlich zum Mittagessen zurück. Der Rest der Arbeit verlief sehr ruhig, denn zum einen war Ivana anwesen und zum anderen schienen die Kinder allgemein ruhiger.
Nach einem kurzen Spaziergang mit einem tollen Blick aufs Meer fuhren Anna und ich schon wieder nach Budva. Ich bin jetzt schon zwei Wochen hier und war schon dreimal in Budva. Der Grund unseren erneuten Ausfluges war, dass wir zum einen Indre treffen wollten und zum anderen Wasserpolo (Wasserball) sehen. Wasserpolo ist hier der Nationalsport. Montenegro ist aktueller Europameister und belegte Platz 4 bei den olympischen Spielen. Deswegen habe ich mir vorgenommen, wenigstens ein Spiel zu sehen, um dann zu entscheiden, ob ich es mag oder nicht. Und ich muss sagen, dass ich nach dem halben Jahr wahrscheinlich ein riesiger Fan von Wasserpolo bin. Die Atmosphäre war einfach toll. Wie beim Basketball oder Fussball mit den gleichen Gesängen und Rivalitäten. Und es muss ein unglaublich anstrengender Sport sein. Und das tolle an dem Sport ist, dass man unglaublich viele gutaussehende Männer und kurzen Badehosen zu sehen bekommt. Also bei der nächsten Europameisterschaft bin ich dabei.
Ich freue mich über eure vielen tollen, aufmunternden Kommentare und Nachrichten. Ich will wirklich nicht aufgeben, denn ich will in sechs Monaten stolz auf mich sein. Aber es ist einfach die Herausforderung meines Lebens. Und leider schrieb ich in der letzten Woche meistens mit schlechter Laune und Heimweh. Vielleicht ändert sich das irgendwann und ihr lest nur noch tolle Erfahrungen. Ich freue mich auf jeden Fall erst mal auf Montag. Die Fotos vom Madonnakonzert und vom Wasserpolo folgen demnächst. Leider habe ich beim Konzert nur mit dem Handy fotografiert, aber wenigstens habe ich Fotos. Bis bald. Hab euch lieb.

2 Kommentare:

Steffita hat gesagt…

Lad mal Fotos von den Sportlern in den kurzen Badehosen hoch. Am besten hochauflösend.

Anna-Erica hat gesagt…

Ah, Primorac Kototr! <3<2